Was ist eine Posttraumatische Belastungstörung?

Ein Trauma ist ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmaßes, die bei fast jedem eine tiefe Verunsicherung hervorrufen würden. Hierzu gehören eine durch Naturereignisse oder durch Menschen verursachte Katastrophe, ein schwerer Unfall oder Zeuge eines Verbrechens zu sein.

Auch wenn viele Menschen im Laufe ihres Lebens  mit traumatischen Erlebnissen konfrontiert sind, hat die Psyche in vielen Fällen die Fähigkeit, sich selbstständig von den Erfahrungen zu erholen. Direkt im Anschluss an eine traumatische Situation verschiedene Symptome zu erleben gilt als normale Reaktion und wird als solches noch nicht als psychische Erkrankung definiert. Fehlt jedoch nach einem Trauma soziale Unterstützung kann dies eine posttraumatische Belastungsstörung begünstigen. Als Symptom herrscht oft ungewolltes Wiedererleben  des Traumas vor, was als sehr unangenehm empfunden wird. Manchmal fehlen auch Erinnerungen an das Geschehen ganz. In der Regel werden Gedanken an das Trauma und alles was damit zusammenhängt, weggeschoben um sie zu kontrollieren. Dennoch können die schmerzlichen Erinnerungen immer wieder erlebt werden und gehen mit starken Gefühlen und körperlichen Reaktionen einher. So findet keine Verarbeitung des Erlebten statt und kann dann auch nicht in bestehende Erfahrung integriert werden. Wird Erinnerung vermieden schafft das zwar eine kurzfristige Erleichterung, verhindert jedoch langfristig ein Durcharbeiten und Abschließen des Erlebten.

Leiden Sie längere Zeit manchmal sogar jahrelang unter anhaltenden Gefühlen von Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gefühlen von Scham, Schuld, Hilflosigkeit, Ekel oder Wut, sind ratlos ,schreckhaft, schlafen nicht mehr durch oder es wiederholen sich quälende Träume und solche Zustände bringen Sie mit einem Ereignis in Verbindung, dann sprechen wir von einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Eine erfolgreiche Behandlung beginnt mit dem Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung. Symptome der PTBS werden zunehmend genau erkannt und von uns verstanden. Wir nähern uns mit Respekt Ihren Erinnerungen, damit Sie diese verarbeiten können. Mittels verschiedener Methoden zur Verarbeitung des Traumas werden Blockaden aufgelöst, die eine seelische Verarbeitung und Integration in Ihr seelisches Gleichgewicht möglich machen. Dies gelingt meist sehr gut u.a. mit der Methode der EMDR. Letztendlich lernen Sie umsetzbare Strategien für Ihren Alltag, verschiedene Übungen, die den Teufelskreis aus Symptomen, Vermeidungsverhalten und ungünstigen Bewertungen durchbrechen helfen. Sie gewinnen an Mut und Zuversicht sich angstauslösenden, bisher bedrohlich erscheinenden Situationen zu stellen um diese auch gut zu meistern.

 

Quellen und Lesetipp

Boos, Anne: Traumatische Erlebnisse bewältigen – Hilfen für Verhaltenstherapeuten und ihre Patienten, Hogrefe

Ehring, Ehlers: Ratgeber Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung, Hogrefe