Was ist Gesprächspsychotherapie
In dieser Therapie, auch klienten- oder personenzentrierte Psychotherapie genannt, wird die Ansicht vertreten, dass der Mensch sich mit all seinen Erfahrungen, Talenten, Beziehungsmustern, Eigenschaften und Möglichkeiten letztendlich am besten kennt und somit auch der Experte für seine Problemlösung sein kann. Der Therapeut verhält sich nicht-direktiv. Das bedeutet, dass nur der Patient über die Inhalte der Gespräche entscheidet und der Therapeut weder eine Richtung noch eine Interpretation oder Lösungswege vorgibt. Der Therapeut fasst in regelmäßigen Abständen das Gesagte in eigenen Worten zusammen, um dem Patienten zu verdeutlichen, was er verstanden hat. Er tritt dem Patienten mit unbedingter Wertschätzung entgegen, erkennt die Erfahrungen des Patienten ohne Bedingungen an und begegnet der Situation des Patienten mit einem empathischen Verständnis. Er spiegelt nicht nur die Gefühle des Patienten, in dem er sie wiederholt, sondern hört auch die Gefühle aus dem Gesagten des Patienten heraus, die dieser noch nicht formuliert.
Voraussetzung hierfür ist die Kongruenz der Therapeutin, das bedeutet, dass meine Erfahrungen mit Gefühlen und mit meinem eigenen Selbstkonzept übereinstimmen. So kann ich meine Gefühle, die im Kontakt mit dem Patienten ausgelöst werden, wahrnehmen und gegebenenfalls in den Therapieprozess einbringen. Sie werden von mir mit unbedingter Wertschätzung und mit einem empathischen Verständnis für Ihre Gefühle und Gedanken begleitet. Wir verhalten uns kongruent, das heißt wir begegnen einander offen, ehrlich, es wird gespiegelt, was von einander wahrgenommen, verstanden wird. So kann der Therapieprozess, die seelische Gesundheit sich weiter entwickeln und fortschreiten. Der Lösungsweg entsteht letztendlich aus Ihrem Selbst und verbessert Ihre Lebensqualität.
Quelle und Lesetipp
Rogers: Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie, Fischer.