Was ist Verhaltenstherapie

In der verhaltenstherapeutischen Einzelbehandlung von Erwachsenen steht der Einfluss von Gedanken und Einstellungen auf Gefühle und Verhalten im Vordergrund. Dieser Therapieansatz zeichnet sich durch seine Problem-, Ziel- und Handlungsorientiertheit aus.

Für eine erfolgreiche Psychotherapie ist es wichtig, den Patienten zu motivieren und eine vertrauensvolle Patient-Therapeut-Beziehung zu schaffen. Zunächst findet eine Problemanalyse statt, bei der individuelle prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Problembedingungen identifiziert werden. Im nächsten Schritt werden gemeinsam die Therapieziele erarbeitet und schließlich mit speziellen Therapieverfahren bearbeitet. Klassische Vorgehensweisen sind dabei beispielsweise die Psychoedukation, die systematische Desensibilisierung und die Exposition.

Durch die Psychoedukation sollen Sie zu Beginn der Therapie ein besseres Verständnis für Ihre Erkrankung und deren Behandlung entwickeln. Während einer systematischen Desensibilisierung stellen Sie sich  bestimmte Angstsituationen vor, d.h. Sie beginnen mit der Situation, die am wenigsten Angst auslöst. Ziel dabei ist es, die angstauslösende Situation mit Entspannung so lange zu koppeln, bis Ihre Angst in Ihrer  Vorstellung abnimmt. So sollen Sie sich nach und nach an die Angst gewöhnen und diese als weniger bedrohlich wahrnehmen. Diese Vorgehensweise bedient sich der Habituation (Gewöhnung) – verweilen Sie lange genug in einer angstauslösenden Situation, nimmt diese von selbst nach und nach ab und verliert ihre Bedrohlichkeit. Bei Fortschreiten der Therapie werden Sie dazu angehalten, sich auch allein angstauslösenden Situationen zu stellen und sie nicht mehr zu vermeiden.

 

Quellen und Lesetipp

Linden, M. & Hautzinger, M. (1996). Verhaltenstherapiemanual (4. Aufl.). Heidelberg: Springer.

Radkovsky, A. & Berking, M. (2012). Kognitive Verhaltenstherapie. In M. Berking & W. Rief (Hrsg.). Klinische Psychologie und Psychotherapie für Bachelor. Band 2: Therapieverfahren. Heidelberg: Springer.

DVT – Deutscher Fachverband für Verhaltenstherapie e.V.

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